Krankheiten kommen unerwartet und treffen die Betroffenen oft finanziell unvorbereitet. Krankengeld ist dabei eine wertvolle finanzielle Unterstützung, die vielen Menschen hilft, die finanziellen Folgen einer Krankheit zu überwinden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Personen, die Krankengeld beziehen, schnell wieder gesund werden, da ihre Krankheit in der Regel von langer Dauer ist. Daher ist es schwierig vorherzusagen, wann sie in der Lage sein werden, in die Arbeitswelt zurückzukehren. Das kann dazu führen, dass der Bezug von Krankengeld den Zugang zu einem Kredit erschwert und ein Kredit nur eingeschränkt gewährt oder gar verweigert wird.
Wir von der Finanzdienstleistung Bürger möchten Ihnen aufzeigen, wie Sie trotz Krankengeld Ihre Chancen auf einen Kredit erhöhen können. Dazu zeigen wir Ihnen verschiedene Tipps und Tricks, die Ihnen helfen werden.
Was versteht man unter Krankengeld?
Im Krankheitsfall haben Arbeitnehmer je nach Umstand Anspruch auf eine Entschädigung in Form von Krankengeld. Diese Leistung wird von den Krankenkassen an Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt und ist Teil des Sozialversicherungssystems. Das Krankengeld ist gemäß SGB V (Sozialgesetzbuch) eine Lohnersatzleistung. Es umfasst Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.
Die Leistung orientiert sich an der Verpflichtung des Arbeitgebers zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für bis zu sechs Wochen. Das Krankengeld entspricht 70 % des Bruttogehalts, maximal aber 90 % des Nettoeinkommens. Diese Zahlung wird nicht monatlich, sondern täglich berechnet. Der Maximalbetrag liegt dabei bei 116,38 Euro pro Tag.
Berechnung des Krankengelds
Zur Berechnung des Krankengelds für Arbeitnehmer lässt sich der Betrag wie folgt zusammenfassen:
- Zunächst wird das tägliche Bruttoarbeitsentgelt als Berechnungsgrundlage berechnet.
- Anschließend werden 70 % des Bruttolohns berechnet.
- Es wird überprüft, ob die Summe mehr als 90 % des täglichen Nettolohns beträgt; ist dies der Fall, wird sie auf diesen Betrag reduziert.
Für Selbstständige gibt es kein Nettogehalt, sodass das Krankengeld auf Basis der 70 % des Tageslohns berechnet wird. Es wird deutlich, dass die Ersatzleistungen im Krankheitsfall mit einem geringeren Einkommen verbunden sind, was es schwierig macht, den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Eine andauernde Krankheit kann so schwere finanzielle Auswirkungen haben.
Wie wirkt sich die Lohnfortzahlung bei Krankheit auf die Kreditentscheidung aus?
In einigen Ausnahmefällen kann es möglich sein, während des Bezugs von Krankengeld einen Kredit zu erhalten. Allerdings kann es bis dahin viele Hindernisse geben, da die bestehende Krankheit als schwerwiegend angesehen werden kann, wenn über einen längeren Zeitraum Krankengeld bezogen wird. Dies kann für den Antragsteller problematisch sein, da bei der Beantragung eines Kredits in der Regel ein Einkommensnachweis erforderlich ist. Außerdem werden Informationen über den Zeitpunkt der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Krankheit in der Regel nicht berücksichtigt.
Für Kreditgeber ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Sozialleistungen nicht einforderbar sind, d.h. Banken können sich nicht auf das Krankengeld verlassen, wenn ein Kredit notleidend wird. Da zudem die Höhe des Krankengeldes im Vergleich zum regulären Einkommen geringer ist, gelten Menschen, die dauerhaft erkrankt sind, bei der Beantragung von Darlehen über einen längeren Zeitraum nicht als zuverlässig.
Aus Sicht der Bank schafft die Unvorhersehbarkeit des Gesundheitszustands eines Arbeitnehmers in Verbindung mit dem begrenzten Krankengeld (bis zu 75 Wochen) einen Mangel an Gewissheit, da die zukünftige Einkommenssituation schlecht planbar ist. Nachdem die Frist verstrichen ist, in der Krankengeld gezahlt wird, ist unklar, wie hoch das Einkommen des Arbeitnehmers sein wird, wenn er noch nicht wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann.
Zudem stellt das Risiko einer krankheitsbedingten Kündigung ein potenzielles Problem dar, was zu Schwierigkeiten bei der Erfüllung bereits bestehender Verpflichtungen führen kann. Aus Sicht der Bank gibt es drei Szenarien, die eintreten können:
- Sie können bald wieder zu 100 % arbeiten – das ist das wünschenswerteste Ergebnis aus Sicht der Bank
- Die Rückkehr zur Arbeit auf Teilzeitbasis unter Beibehaltung des Krankengeldes, was zu einer Einkommensminderung führt
- Der schlimmste Fall: Ihr Gesundheitszustand bessert sich nicht wesentlich, was zum Wegfall des Krankengeldes und zur Berufsunfähigkeit führt. Ohne eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit guten Leistungen sind Sie dann auf die Erwerbsminderungsrente angewiesen, die in den meisten Fällen den Betrag der Grundsicherung nicht übersteigt.
Diese zahlreichen Gründe erklären, warum Banken im Allgemeinen keine Kredite mit Krankengeld genehmigen. Dennoch bestehen für Sie einige Handlungsoptionen.
Top5-Tipps für einen Kredit bei Krankheit
Auch wenn Sie krank sind und Krankengeld beziehen, gibt es einige Strategien, die Sie anwenden können, um einen Kredit zu erhalten. Hier sind ein paar Tipps, die Ihnen helfen, die benötigte Finanzierung zu erhalten.
- Abschätzen, wann Sie wieder arbeiten können:
Die Bank sollte darüber informiert werden, dass die Krankheit nur vorübergehend ist und keine dauerhaften Einkommenseinbußen zur Folge haben wird. Die Vorlage eines ärztlichen Attests kann hilfreich sein, um die Bank davon zu überzeugen, einen Kleinkredit zu gewähren. Dieser sollte so schnell wie möglich zurückgezahlt werden, was angesichts der kurzen Dauer des Krankengeldes machbar sein sollte. - Mitantragsteller:
Wer einen dringenden Kredit benötigt, sollte einen Antrag mit einem Mitunterzeichner stellen, der bereit ist, als Bürge zu fungieren. Ein Mitantragsteller ist jemand, der gemeinsam mit der Person, die Krankengeld erhält, für das Darlehen haftet. Dabei kann es sich um einen Ehepartner oder Lebensgefährten handeln. Der Mitantragsteller hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Darlehenszahlungen geleistet werden, wenn der Antragsteller kein Krankengeld mehr erhält. Diese Person kann auch dazu beitragen, die Darlehensanforderungen zu erfüllen, indem sie Einkommen oder Vermögen zur Verfügung stellt. - Lebensversicherung:
Eine bestehende Lebensversicherung kann die Chancen erhöhen, im Krankheitsfall einen Kredit zu erhalten. Sie kann der Bank als Sicherheit dienen. Alternativ kann das Darlehen auch direkt gegen die Lebensversicherungspolice gewährt werden. Die Beleihung Ihrer Lebensversicherung ist vergleichbar mit der Aufnahme eines Kredits bei Ihnen selbst. Sie können auf den Rückkaufswert zugreifen, der mindestens 5.000 Euro beträgt. Der größte Vorteil ist, dass das Darlehen Ihr eigenes Geld ist und nicht in Ihrer Schufa erscheint. Auf diese Weise bleibt Ihr Versicherungsschutz erhalten und die Rückzahlungsbedingungen sind flexibel. Sie können den aus Ihrer Lebensversicherung entnommenen Betrag entweder direkt oder durch eine Erhöhung Ihrer Prämien zurückzahlen.
Wenn Sie diese Option in Betracht ziehen, wenden Sie sich an Ihre Versicherungsgesellschaft. Diese ist möglicherweise nicht glücklich darüber, dass Sie Geld benötigen, das sie für andere Dinge vorgesehen hat. Ein Gespräch mit ihnen kann aber helfen, Missverständnisse auszuräumen. - Rentenversicherung mit Rückkaufswert:
Die Wahrscheinlichkeit, ein Policendarlehen aufnehmen zu können, ist höher, wenn Ihre Rentenversicherung einen Rückkaufswert von mindestens 5.000 Euro aufweist. Diese Art von Darlehen wird nur vom Versicherer gewährt, d.h. es ist keine Bonitätsprüfung erforderlich und das Einkommen des Versicherungsnehmers wird nicht berücksichtigt. Es wird also keine Schufa eingeholt. - Kredit im Handel:
Gelegentlich bestehen Chancen auf eine Kreditgenehmigung. Handelsabkommen können eine Option sein, für die nicht immer Verdienstbescheinigungen erforderlich sind; Angaben zu Ihrem Arbeitgeber reichen oft aus. Kredite für den Versandhandel und Autokredite können mit Krankengeld aufgenommen werden und verhalten sich ähnlich wie die Kredite im Rahmen eines Handelsabkommens. Wenn Sie ein langjähriger Kunde einer Bank mit guter Bonität sind, können Sie möglicherweise einen Autokredit mit Krankengeld erhalten. Barkredite sind jedoch nicht möglich.
Baufinanzierung trotz Krankengeld
Eine Baufinanzierung zu erhalten, kann für Personen, die aufgrund einer Langzeiterkrankung Krankengeld beziehen, eine Herausforderung sein. Dennoch ist es unter bestimmten Bedingungen nicht völlig ausgeschlossen. Um für eine Baufinanzierung mit Krankengeld in Frage zu kommen, können die Banken unterschiedliche Anforderungen an die Sicherheiten stellen. Es ist wichtig, dass Sie über ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen verfügen, um sicherzustellen, dass Sie die monatlichen Zahlungen leisten können.
Bei einer Baufinanzierung verhält es sich somit ähnlich wie bei einem herkömmlichen Kredit, mit der Möglichkeit eines zweiten Kreditnehmers oder eines Bürgen. Wenn der Bürge über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, mit dem er die monatlichen Raten selbst abdecken kann, bietet dies dem Kreditgeber zusätzliche Sicherheit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Finanzierungsantrag genehmigt wird.
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